Unter auditiver Wahrnehmung und Verarbeitung versteht man die Fähigkeit, akustische Ereignisse aufzunehmen, entsprechend weiterzuleiten, ihre Bedeutung zu verstehen und zu erfassen sowie diese Informationen korrekt einzuordnen.
Kinder, die an einer Störung der auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitung leiden, haben Schwierigkeiten, Gehörtes richtig aufzunehmen und zu verarbeiten. Sie haben ebenfalls Probleme dabei, das Gehörte zu wiederholen und abzuspeichern sowie die wesentlichen Informationen herauszufiltern.
Mögliche Störungen der AVWS:
Von Fall zu Fall zeigt sich das Erscheinungsbild der AVWS individuell anders. Die oben aufgeführten Störsituationen können einzeln, aber auch kombiniert auftreten.
Hörwahrnehmungsstörungen lassen sich bereits im Vorschulalter diagnostizieren. Teilleistungsschwächen lassen sich in der Phase von der Grundschulzeit bis zur Pubertät am besten behandeln, da Kinder in dieser Zeit besonders lernfähig sind.
Die Ursachen für die Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen sind bislang noch nicht eindeutig erforscht. Eine entsprechend ursächliche Behebung der auftretenden Störungen ist von daher nur in seltenen Fällen möglich.
Zur Abklärung einer AVWS bedarf es einer umfassenden Diagnostik. Subjektive und objektive Verfahren kommen zur Anwendung um auditive Teilleistungen zu überprüfen.
Diese Diagnostik ist sehr zeitintensiv, sie bedarf die Ausdauer und Mitarbeit des betroffenen Kindes und seiner Eltern.
Eine sorgfältige Diagnostik der AVWS ist zeitlich und apparativ sehr aufwändig; sie erfordert speziell geschultes Personal.
Leider erstatten die gesetzlichen Krankenversicherungen diesen Aufwand nicht angemessen. Eine Selbstbeteiligung an den Kosten lässt sich leider kaum vermeiden. Wir sind in unserer HNO-Praxis aber bemüht, die Kosten der gesetzlich Versicherten so niedrig wie möglich zu halten.
Die Versicherungen von Privatversicherten hingegen übernehmen i.d.R. die vollständigen Kosten für Diagnostik und einer evtl. notwendigen Therapie.